Das Interview

6 Fragen an Hartmut Doddeck

Auszug aus dem Interview mit Dagmar Vogel-Hentschel von Serviert! das Magazin

Würden Sie Ihren Hund fragen, wo in Berlin der Hundehimmel ist, würde dieser Ihnen mit „Neukölln“ antworten. Genauer gesagt mit der „Tierfutterkrippe“. Und dieser Hundehimmel
besteht aus Fleisch und Knochen, manchmal darf es auch Fisch sein. Hier ist man unter seinesgleichen, egal ob edler Windhund oder schmusiger British Bulldog. Alle verbindet eine einzige Sache: biologisch artgerechte Rohfütterung, abgekürzt B.A.R.F. Und dies seinen vierbeinigen Kunden zu ermöglichen, ist seit bald mehr als drei Jahrzehnten Hartmut Doddecks Mission.


An sechs Tagen in der Woche stehen er und seine Mitarbeiter bis zu den Ellenbogen im Frischfleisch. Es wird gewolft was das Zeug hält, damit jeder Kunde gut versorgt wird. Die
tägliche Portion Obst und Gemüse darf dabei natürlich auch nicht fehlen.

 

Serviert! das Magazin: Hartmut, seit den 90er Jahren beschäftigst du dich mit der Ernährung von Hunden. Warum hast du angefangen, industriell gefertigtes Futter in Frage zu stellen?

 

Hartmut Doddeck: Meinen ersten Hund – einen Dobermann – habe ich mit 19 übernommen und mit dem herkömmlichen, auf dem Markt erhältlichen, Futter gefüttert. Er hatte furchtbare Blähungen. Das war der Beginn. Ich informierte mich intensiver über Ernährung und ihre Folgen, und schlussendlich vor allem über die artgerechte Rohfütterung. Der nächste logische Schritt war die Übernahme des Ladens. Artgerechte Rohfütterung: Da stehe ich zu 100 Prozent dahinter.

 

Serviert! das Magazin: Warum meinst du, sind viele Menschen, was artgerechte Ernährung für ihre Hunde anbetrifft, so verunsichert? Eigentlich sollte man doch meinen, wer sich selber oder seine Kinder vernünftig ernährt, bekommt das auch mit Tieren hin. Fehlt hier mehr Aufklärung? Und wenn ja, wie könnte diese aussehen?

 

Hartmut Doddeck: Ein großes Problem sind die Medien, die alles ver-markten, und die Großkonzerne, die Geld verdienen möchten und nicht daran interessiert sind, zum Woh-le der Menschen und Tiere zu arbeiten. Es wird eine schöne Verpackung drumherum gemacht, obwohl der Inhalt nur aus Abfallprodukten und Zusatzstoffen be-steht. Gerade bei den großen Hundefutterfirmen fällt das immer wieder auf. Lesen Sie sich einmal in Ruhe die Inhaltsstoffe durch. Die meisten Menschen gehen aber leider „visuell“ einkaufen. Ob da Glutamat enthal-ten ist oder nicht, egal, es wird gegessen. Und damit geraten wir in den Kreislauf Industriefutter, Nahrungs-ergänzungsmittel, Spezialfutter bei Krankheiten.

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